USA - Iran: Kein konkreter Kriegsplan

ap

"Normale Verteidigungs-Planungen": George W. Bush

"Normale Verteidigungs- und Geheimdienst-Planungen." So nannte ein Berater von US-Präsident George W. Bush am Sonntag die militärischen Planungen im Konflikt mit dem Iran. Damit dementierte er Medienberichte, die USA würden intensiv einen Angriff auf das islamistische Land planen. Man strebe eine diplomatische Lösung im Streit um Irans Atomprogramm an, so der Sprecher. Einen Militärschlag wollte er aber letztlich nicht gänzlich ausschließen.

Zuvor hatten mehrere US-Medien berichtet, Experten der CIA und des Pentagon würden einen Angriff vorbereiten. In einem Bericht des Starjournalisten Seymour Hersh, den das Magazin New Yorker in seiner kommenden Ausgabe abdrucken will, heißt es, im Pentagon würden nun nicht mehr nur Eventualitäten ausgelotet.

Viel mehr gehe es um die operative Planung. Die Zahl geheimer US-Operationen im Iran habe in jüngster Vergangenheit massiv zugenommen und selbst der Einsatz von Atomwaffen würde erwogen, heißt es in dem Artikel. Ein Pentagon-Berater wird mit den Worten zitiert: "Das Weiße Haus betrachtet einen Regimewechsel im Iran als einzigen Weg zur Lösung des Problems – und das bedeutet Krieg." Von Vorbereitungen für einen Luftschlag berichtete auch die Washington Post.

Gelassen

In Teheran reagierte man gelassen. Der Sekretär des iranischen Sicherheitsrates, Ali Larijani, nannte die Berichte einen "psychologischen Krieg". Außenamtssprecher Hamid Resa Asefi sprach von "psychologischer Kriegsführung" als Ausdruck der "Wut" und der "Schwäche" der USA.

Die EU veranlassten die US-Medienberichte, ihre klare Ablehnung gegenüber einem Militärschlag gegen den Iran zu äußern: "Jede Art von militärischem Vorgehen ist für uns ausgeschlossen", sagte EU-Chefdiplomat Javier Solana am Montag. Der Streit um Irans Atomprogramm liege in den Händen des UN-Sicherheitsrats. Die Wiederaufnahme von Verhandlungen sei möglich.