Iran beschießt kurdische Rebellen im Nord-Irak

21.04.06
Laut PKK auch Todesopfer zu beklagen

Arbil - Die iranische Armee hat kurdischen Angaben zufolge kurdisch-iranische Rebellenstützpunkte im Norden des Irak beschossen. Der Vorfall könnte die Spannungen im Irak erhöhen, wo sunnitische Politiker wiederholt dem schiitisch dominierten Iran Einmischung in die Angelegenheiten ihres Landes vorgeworfen haben.

 

Der Angriff habe Rebellen gegolten, die zuvor vom Irak aus in den Iran eingedrungen seien, sagte Saadi Pira von der kurdisch-irakischen Partei Patriotische Union Kurdistan am Freitag. Die Rebellen wiederum gehörten demnach einer iranischen Gruppierung an, die zur Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) gerechnet wird.

Auf einer Website aus dem Umfeld der PKK hieß es, bei dem Zwischenfall seien sechs iranische Soldaten und fünf kurdische Rebellen ums Leben gekommen, was offiziell aber zunächst nicht bestätigt wurde. Iranische Elitetruppen sind auf eigenem Territorium bereits wiederholt gegen kurdische Rebellen vorgegangen.

Türkei verlegt Truppen

Auch die benachbarte Türkei erwartet offenbar mehr Angriffe von Kurden aus dem Irak. Die Armee des Landes hat einem Militärvertreter zufolge zusätzliche Soldaten in die Grenzregion geschickt, um Einfälle von Kurden-Rebellen zu verhindern.

Die PKK, die im Südosten der Türkei seit rund 20 Jahren für ein unabhängiges Kurdistan kämpft, wird von der Europäischen Union als Terror-Gruppe eingestuft. In ihrem Kampf um Unabhängigkeit kamen mehr als 30.000 Menschen ums Leben. (APA/Reuters)

 

HOME