Iran: Inhaftierter Deutscher leidet im Gefängnis

Donald Klein hat Probleme mit der Bauchspeicheldrüse, weigert sich aber einen Arzt zu konsultieren. Häftling droht mit Selbstmord

Foto aus fröhlichen Zeiten: Donald Klein

 

Foto aus fröhlichen Zeiten: Donald Klein
Foto: dpa

 

Teheran - Der seit nahezu acht Monaten im Iran inhaftierte deutsche Angler hat nach einem Magazinbericht mit Selbstmord gedroht, sollte er nicht bald freikommen.

Der 52jährige Donald Klein habe seine Frau und Vertreter der deutschen Botschaft über seine Pläne informiert, berichtet das Magazin „Focus“. Seine psychische Verfassung habe sich in den vergangenen Monaten drastisch verschlechtert. Der „Focus“ berichtete weiter, Klein setzten die Haftbedingungen im Teheraner Evin-Gefängnis offenbar schwer zu. Kleins psychische Situation habe sich in den vergangenen Monaten drastisch verschlechtert. Er fühle sich zu einer „körperlichen Hülle“ reduziert, berichtet „Focus“ unter Berufung auf einen Brief Kleins an seine Ehefrau Karin. Darin schreibt er dem Bericht zufolge: „Nur Essen, Rauchen, Schlafen und trübe Gedanken wie Brei.“

Die Ehefrau sagte dem Magazin, sie habe ihren Mann in etlichen Telefonaten angefleht, sich nicht umzubringen. Ihr Mann habe Probleme mit der Bauchspeicheldrüse und wisse, „wenn er mehrere Tage nichts ißt, dann versagt die Bauchspeicheldrüse“. Einem von der Botschaft hinzugezogenen Arzt verweigerte er dem Bericht zufolge den Zutritt. „Wenn ich einen Mediziner treffe, dann nur in Deutschland“, habe er gesagt.

Kleins Rechtsanwalt Klaus Kübler sagte dem „Focus“, die psychische und gesundheitliche Situation seines Mandaten sei unhaltbar. Der 52jährige Bildhauer aus dem pfälzischen Lambsheim hatte im Oktober zusammen mit seiner Frau und einem französischen Freund Urlaub in den Vereinigten Arabischen Emiraten gemacht. Am 29. November war er dort zusammen mit dem Franzosen zum Hochseeangeln gestartet und dabei in iranische Hoheitsgewässer geraten. Die Männer wurden vom iranischen Militär festgesetzt und später wegen illegalen Eindringens zu 18 Monaten Haft verurteilt.

Das Auswärtige Amt und die Botschaft bleiben bemüht, eine vorzeitige Freilassung Donald Kleins zu erreichen“, sagte ein Ministeriumssprecher am Sonntag. Er werde regelmäßig besucht und von einem deutschen Pfarrer betreut. Darüber hinaus wollte der Sprecher den Magazinbericht nicht kommentieren. WELT.de

Artikel erschienen am So, 9. Juli 2006

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