Christlichem Asylbewerber droht Abschiebung in den Iran 10.07.2006

Von: Evangelische Nachrichtenagentur idea

A n s b a c h (idea) – Ein iranischer Asylbewerber soll in seine Heimat abgeschoben werden, obwohl er bekennender Christ ist. Dort droht ihm wegen Abfalls vom Islam die Ermordung. Nach Angaben seines Münchner Freundeskreises „Soulsavers“ (Seelen-Retter) trat der 30jährige Reza Mamipourabri 1995 im Iran vom Islam zum Christentum über.

Reza Mamipourabri

Er sei deshalb mehrere Monate inhaftiert und auch gefoltert worden. Nach der Freilassung sei er nach Deutschland geflohen, wo er als Evangelist arbeite. Islamexperten sind überzeugt, daß er bei einer Rückkehr in den Iran erneut verhaftet wird. Nach dem seit 1981 geltenden „islamischen Gesetz der Vergeltung“ könne jeder mit dem Tode bestraft werden, der „den Propheten beleidigt“, etwa indem er sich vom Islam ab- und einer „minderwertigen Religion“ zuwendet. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat Mamipourabris Asylantrag bereits zweimal abgelehnt. Das Verwaltungsgericht Ansbach bestätigte die Rechtmäßigkeit, weil die Identität des Bewerbers nicht eindeutig festgestellt werden konnte, da verschiedene Namen benutzt worden seien, so ein Sprecher. Dagegen erklärt der Freundeskreis, das Gericht habe die Abschiebung im Jahr 2003 mit der Begründung zugelassen, daß Mamipourabri im Iran nicht gefährdet sei, wenn er sich unauffällig verhalte und nicht zum Christentum bekenne. Gegen die Ablehnung eines weiteren Asylfolgeantrags durch das Bundesamt hat Mamipourabri wiederum Beschwerde beim Verwaltungsgericht Ansbach eingereicht. Die Verhandlung findet am 26. Juli statt. Der Freundeskreis hat im Internet eine Unterschriftenaktion zugunsten des Christen gestartet, um die Öffentlichkeit auf die drohende Abschiebung hinzuweisen.

Droht ein zweiter Fall Rahman?
Die Geschäftsführerin der deutschen Sektion von Christian Solidarity International, Ingrid Seigis (München), vergleicht den Fall mit dem des afghanischen Christen Abdul Rahman, der ebenfalls vom Islam zum Christentum konvertierte, neun Jahre lang in Deutschland lebte und nach seiner Rückkehr in die Heimat zum Tode verurteilt wurde. Aufgrund internationaler Proteste kam Rahman am 28. März frei und reiste nach Italien aus. „Soll es jetzt einen zweiten Fall Abdul Rahman geben?“ fragt Seigis.

 

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