Bildung für Ausländer
Das Bildungsministerium startet eine Kampagne für junge Migranten. Ziel sind 10.000
neue Lehrstellen
BERLIN taz Die Integrationsbeauftragte der
Bundesregierung, Maria Böhmer, will ausländische Unternehmer verstärkt zur
Ausbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
anregen.
Mit der Initiative "Aktiv für Ausbildungsplätze" will das
Bildungsministerium in den nächsten vier Jahren 10.000 neue Lehrstellen für
ausländische Jugendliche schaffen. Denn 40 Prozent der Jugendlichen hätten
keine Ausbildung, sagte Böhmer.
Auf acht Regionalkonferenzen in Städten mit besonders vielen ausländischen
Selbständigen möchte man die Unternehmer dazu bringen, sich mehr um den
Nachwuchs zu kümmern. Während der Konferenz sollen konkrete Schritte
vereinbart werden, die zu mehr Ausbildungsstellen in ausländischen
Unternehmen führen sollen. "Denn diese sind entscheidend bei der
gesellschaftlichen Integration", sagt Böhmer. Außerdem sei ohne eine
Ausbildung die Gefahr der Arbeitslosigkeit besonders hoch. Von
ausländischen Arbeitslosen seien über 70 Prozent Ungelernte.
Die durch die Kampagne neu geschaffenen Stellen sollen besonders
ausländischen Jugendlichen zugute kommen. Obwohl sich die Zahl der
ausländischen Unternehmen seit den 90er-Jahren auf 300.000
Betriebe verdoppelt hat, entstanden kaum neue Ausbildungsplätze.
Parallel zu dieser Entwicklung hat sich seit 1994 der Anteil Auszubildender
mit einem Migrationshintergrund fast halbiert.
Von 1,55 Millionen Lehrlingen im vergangenen Jahr hatten nur 4,4 Prozent
einen ausländischen Pass.
CIGDEM AKYOL
taz vom 20.9.2006, S.
8, 55 Z. (TAZ-Bericht), CIGDEM AKYOL
http://www.if-id.de/ifidsite/deutschland/Sozialsystem/sozialsystem2006/Asland_Bildung_hanif.php
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