Im
Iran ist wieder ein Mann wegen seiner Homosexualität vor Gericht gestellt,
verurteilt und hingerichtet worden. In der sogenannten
"Islamischen Republik" gilt die Scharia,
die die Todesstrafe für Homosexualität, aber auch Steinigungen von Frauen
vorsieht...
Von Jörg Fischer
Das jüngste Opfer der Mullahdiktatur heißt Schahab Darwischi und wurde in einem Schauprozeß
wegen "moralischer Korruption, Körperverletzung und homosexueller
Unzucht" zum Tode verurteilt. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur
"Irna" nahmen Hunderte von Schaulustigen an der Hinrichtung teil und
verfolgten diese gröhlend und jubelnd. Der Mann wurde
in der westiranischen Stadt Kermanschah erhängt.
Damit wurden – offiziellen Berichten folgend – alleine in diesem Jahr im Iran
mindestens 117 Menschen staatlich ermordet. Allerdings dürfte die Dunkelziffer
wesentlich höher sein, da zahlreiche Ermordungen von staatlicher Seite ohne die
vorherige Inszenierung einer "Gerichts"-Farce
durchgeführt werden.
Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen wurden seit dem Beginn der
Mullah-Diktatur im Iran, 1979, alleine wegen dem "Anklagepunkt
Homosexualität" mindestens 4.000 Männer ermordet. Im vergangenen Jahr
hatte die öffentliche Erhängung zweier schwuler Jugendlicher durch die
iranischen Machthaber weltweit großes Aufsehen erregt (haGalil
berichtete). Im Iran steht, neben Homosexualität, auch auf
"Spionage", "Gotteslästerung" und ähnliches die
Todesstrafe. So können und werden der Scharia folgend
auch Frauen zu Tode gesteinigt, die vergewaltigt wurden oder sich unbotmäßig
gegen die Regeln des faschistischen Regimes "versündigt" haben (siehe Bericht zu
Malak Ghorbany).
http://www.hagalil.com/01/de/index.php?itemid=146