IRAN SOS
WUK / Währingerstr. 59 1090 Wien Österreich
Betrifft :Hungerstreik iranischer AsylbewerberInnen
in der Türkei
Aufruf zum Stop der Deportationen von iranischen Flüchtlingen in der Türkei in den
Iran!
An : UNHCR Wien
am, 08.07.05
Sehr Geehrte
Damen und Herren ,
Mit tiefer Besorgnis haben wir von AsylbewerberinInnen
in der Stadt Van ( Türkei ) erfahren, dass sich seit über 35 Tagen zahlreiche iranische
AsylbewerberInnen im hungerstreik befinden,
weil die AsylbewerberInnen Angst von der Abschiebung haben.
Die hungerstreikenden
Flüchtlinge haben alle NGOs zur Hilfe aufgerufen.
Wir haben auch durch
die iranischen Flüchtlinge erfahren, dass die Türkei vorhat bis zu 1500 iranische
Flüchtlinge in den Iran zurück zu
schicken.
Laut Berichten iranischer Flüchtlinge wurden folgende
Personen innerhalb der letzen Tage in den Iran abgeschoben:
1-Taheer
Vatankhah,
2 -Ebrahim
Hasanzadeh,
3 - Zenat
Mohammade,
4 - Keshvar
Farajzadeh,
5 - Hassan
Kalagaee ;
6 -Jameleh
Nejate,
7 - Maryam
jangdost,
8 -Shahla Mohammade,
Vom weiteren Schicksal der abgeschobenen Personen haben wir leider keine weiteren Meldungen erhalten.
Wir bitten den türkischen Staat um sofortige Einstellung der Deportation von iranischen Flüchtlingen.
Wir bitten das UNHCR die täglichen Menschenrechtsverletzungen im Iran zu berücksichtigen und die iranischen Flüchtlinge als politisch anerkannte Flüchtlinge zu deklarieren.
Wir warnen, dass die Abschiebung der iranischen Flüchtlinge, die abgeschobenen Personen in Gefahr der Verfolgung, Inhaftierung, Folterung und auch Hinrichtungen bringt.
Wie Sie wissen,
herrscht seit mehr als 26 Jahren ein schiitisches Mullah Regime im Iran. Das
Regime wurde bis heute 52 Mal wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen von
der UNO scharf verurteilt. Nach Berichten von AI und anderen
Menschenrechtsorganisationen stehen Todesstrafe, Steinigungen und
Auspeitschungen auf der Tagesordnung. Die gesamte Palette an Menschenrechtsverletzungen
ist in diesem Land traurige Praxis.
Bis jetzt wurden mehrere tausend unschuldige Menschen ohne Recht auf Verteidigung
und faires Verfahren zum Tode verurteilt und hingerichtet. Laut Berichten internationaler Tribunale wie der UNO
Menschenrechtskommission befinden sich noch immer Tausende unschuldige
Menschen in verschiedenen grausamen Gefangenenhäusern. Diese Menschen müssen
unter menschenunwürdigsten Zuständen dort leben. Zahlreiche Personen warten in den Todeszellen
auf ihre Hinrichtung. Frauenunterdrückung, Inhaftierungen und
Vergewaltigungen vor der Hinrichtung stehen ebenfalls auf der Tagesordnung des
Mullah Regimes im Iran.
Allein in Teheran, der Hauptstadt des Iran, sind aus Gründen der Armut laut
Berichten städtischer Nachrichten Agenturen täglich mehr als 300.000 Frauen als
Prostituierte unterwegs.
Hungrige Kinder laufen auf den Straßen herum, auf der Suche nach einem
Stückchen Brot.
Überall findet man die Spuren von Unterdrückung und Verfolgung durch die Mullah
Polizei Einheiten (die als Spezialeinheiten in Österreich, Wiener Neustadt,
ausgebildet wurden) und bewaffneten Milizen. Aber hinter dem Schleier der
Mullahs regt sich der stark organisierte und unorganisierte Widerstand der jungen iranischen Generation.
Seit 26 Jahren sind Millionen von Menschen aus dem Iran geflüchtet und
haben in anderen Ländern um Asyl angesucht, oder sind in andere Länder
eingewandert. Für diejenigen, für die es
keine Möglichkeit für eine Flucht gibt, bleibt oft nur ein Ausweg und das ist
traurigerweise der Selbstmord und zwar laut verlässlichen Statistiken in einer
erschreckend hohen Anzahl (insbesondere Jugendliche und Frauen). Nach Angaben
der iranischen Studenten Nachrichtagentur ISNA
vom 15.05.05 haben in den letzten 5 Jahren allein von der Yasuj
Universität über 292 StudentInnen
Selbstmord begangen.
Die derzeitige politische Lage im Iran hat uns eine sehr schwierige
Situation gebracht die es zu lösen gilt. Der Schwerpunkt unseres
Internationalen Rettungskomitees für IranerInnen ist es, verurteilte Menschen,
die in Gefahr der Hinrichtung,
Steinigung, Amputation ihrer Gliedmaßen, sonstiger Strafen gemäß der „ Scharia
„ , Folterung, Verfolgung und Unterdruckung sind, zu retten.
Wir bitten um
Hilfe und Unterstützung für die iranischen Flüchtlinge.
Bitte Helfen Sie den
iranischen AsylbewerberInnen In der Türkei bevor es zu
spät ist.
Hochachtungsvoll
IRAN SOS
Internationale
Koordinator
Mojab Yoosef