13.04.2014, T-Online – Der Oberste Gerichtshof des Irans hat das Todesurteil gegen den früheren US-Soldaten Amir Hekmati gekippt. Das Urteil wegen angeblicher Spionage sei zu zehn Jahren Haft umgewandelt worden, sagte Hekmatis Anwalt Mahmud Alisadeh Tabatabai der Tageszeitung “Schargh”.
Hekmati, der die amerikanische und die iranische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde im August 2011 wegen Spionage für den US-Auslandsgeheimdienst CIA vor Gericht gestellt und im Januar 2012 deshalb zum Tode verurteilt.
Besuchte Hekmati nur Angehörige?
Der ehemalige Soldat diente bei den US-Marines und arbeitete anschließend für sie als Übersetzer. Laut seiner Familie war er im Iran, um Angehörige zu besuchen.
Ende November hatten US-Abgeordnete Teheran nach der Unterzeichnung des Interimsabkommens zum iranischen Atomprogramm gedrängt, Hekmati als Zeichen des guten Willens freizulassen. Der UN-Menschenrechtsrat kritisierte, dass Hekmati erst sechs Monate nach seiner Festnahme angeklagt wurde und nur kurz seinen Anwalt sehen durfte.
Obama setzte sich für Hekmati ein
US-PräsidentBarack Obama hatte den Fall in dem historischen Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani im vergangenen September angesprochen. Seit dem Amtsantritt des als gemäßigt geltenden Geistlichen Ruhani im vergangenen August gab es Hoffnung auf eine Wende in dem Fall. Hekmatis in den USA lebender Vater, der an einem Gehirntumor leidet, hatte an Ruhani appelliert, ihm ein Wiedersehen mit seinem Sohn zu ermöglichen.