26.11.2022-BILD-Von: Hartmut Wagner- Inzwischen schießen sie sogar mit Panzern auf die Demonstranten! Die Mullahs im Iran töteten seit Mitte September 382 Erwachsene und 63 Kinder, die gegen das Regime im Land protestierten.
Sie ließen gut 18 000 Demonstranten festnehmen – verhängten gegen mindestens sechs sogar die Todesstrafe! Gegen Menschen, die nichts anderes wollen als Freiheit!
Wer fällt solche Schreckensurteile? Dies sind zwei der schlimmsten Blutrichter des Mullah-Regimes.
Abolghassem Salavati (55) ist Vorsitzender Richter am Revolutionsgericht in Teheran, verhängt Todesstrafen im Namen von Regime-Gründer Ayatollah Khomeini (1902–1989). Seit 2016 mindestens 32-mal, sagt die Organisation United for Iran.
Unklar ist, ob Abolghassem Salavati wirklich so heißt und ob er eine Richterausbildung hat. Klar ist nur: Er ist ein eiskalter Vollstrecker.
2019 entführte das Regime den Anti-Mullah-Blogger Ruhollah Zam (✝︎ 42) aus dem Irak in den Iran. Dort verurteilte Salavati ihn zum Tode. Er ließ ihn hängen.
Der Richter verhandelt seit 2020 wegen eines Anschlags mit 14 Toten. Angeklagt ist der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd (67). Er soll seit gut 800 Tagen in Einzelhaft sitzen, die Tat unter Folter gestanden haben.
Derzeit verhandelt Salavati gegen Teilnehmer der aktuellen Proteste – verurteilte mehrere zum Tode: darunter der Rapper Saman Yasin (27), weil er die Proteste unterstützte. Und Mohammad Ghobadlu (22), weil er einen Polizisten getötet haben soll. Es waren Schauprozesse. Videos davon kursieren im Netz.
► Mohammad Moghiseh (67): Der Richter am Obersten Gerichtshof in Teheran ist weniger bekannt als Salvati, verhängte aber mehr Todesurteile: Laut United for Iran waren es 48 seit 2016. Er soll auch bereits 1988 an der Exekution Tausender Regime-Gegner mitgewirkt haben – gemeinsam mit dem heutigen Präsidenten des Iran, Ebrahim Raisi (61).
Manchmal verhandelt der Richter nur wenige Minuten, verhängt aber lange Haftstrafen. 2019 verurteilte er die Anwältin Nasrin Sotoudeh (59) zu 33 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben. Ein Jahr später erhielt sie den Alternativen Nobelpreis.
Diese Woche beschloss der UN-Menschenrechtsrat mit großer Mehrheit: Experten sollen Beweise zur Gewalt im Mullah-Regime sammeln, damit man die Täter eines Tages zur Rechenschaft ziehen kann.
Der Iran kritisierte den Beschluss. Eine iranische Diplomatin behauptete sogar, das „deutsche Regime“ unterdrücke in Berlin und Stuttgart friedliche Demonstranten, die für mehr soziale Gerechtigkeit auf die Straße gehen.
Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) wies dies zurück: Das Recht auf freie Meinungsäußerung gelte überall. Sie selbst habe an vielen Demonstrationen teilgenommen, teils mit Kinderwagen. Es sei in demokratischen Ländern selbstverständlich, dass man nach einer Demonstration wieder heil nach Hause kommt.
Baerbock: Die Welt darf nicht tatenlos zusehen, wenn „unschuldige Menschen, Mütter, Väter, Schwestern, Brüder und Kinder ermordet werden“.
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