Donnerstag, 08.05.2014 – The Huffington Post – Fortgesetzte Verfolgung friedlicher religiöser Minderheiten unter Hassan Rohani / Grabstellen von 10 Frauen dieser Glaubensgemeinschaft geschändet
Im Iran werden nicht nur Studenten, Frauen und politische Aktivisten von Oppositionsgruppen, Gewerkschaften und Menschenrechtsaktivisten unterdrückt, sondern auch religiöse Minderheiten. Vor allem die Derwische und die Bahai leiden seit Jahrzehnten unter Pogromen, der Zerstörung ihrer Tempel und Friedhöfe und der Aberkennung ihrer Staatsbürgerschaft.
Darunter hat sich auch unter dem neuen sogenannten „moderaten” Präsidenten des Mullah-Staates Hassan Rohani nichts geändert. In einer Erklärung des iranischen Widerstandsrates vom 4. Mai, die auf seiner Webseite zu lesen ist, wird über die Zerstörung von Friedhöfen der Bahai in Schiraz durch Revolutionsgardisten und anderen Sicherheitskräften berichtet. Die Grabstellen von fast 1000 Mitgliedern der Bahai Religion – darunter auch 10 Frauen dieser Glaubensgemeinschaft, die 1983 vom iranischen Regime hingerichtet wurden – wurden geschändet, Grabsteine zerstört und zerbrochen.
Weltweit gibt es ca. fünf bis acht Millionen Anhänger der Bahai, Zentren ihrer Religion befinden sich in Indien, Afrika und Amerika. Ihr Ursprung kommt jedoch aus dem Iran. Die Bahai-Religionsgemeinschaft leidet seit ihrer Gründung im Iran unter schwerer Verfolgung.
Seit der islamischen Revolution hat sich die Lage der Bahai noch einmal verschärft. Ihnen wird unter anderem die Aufnahme in Bildungseinrichtungen verweigert, sie werden von Sozialleistungen ausgeschlossen, enteignet, wird die Staatsbürgerschaft entzogen oder Konten gesperrt. Immer wieder kommt es zu Pogromen, Geschäfte werden in Brand gesetzt, Felder zerstört und Vieh wird getötet oder gestohlen, zudem wurde quasi die gesamte Führung der Bahai bis 1985 ausgelöscht und 210 Menschen hingerichtet. Unter ihnen waren auch 10 Bahai-Frauen, die auf diesem Friedhof begraben wurden.
Unter Mahmoud Ahmadinejad wurden die Bahai vom iranischen Geheimdienst MOIS überwacht und es gab zahlreiche Berichte über Folterungen und Schikanen, auch gegen jugendliche Anhänger und Kinder. Oft werden seine Anhänger als „Spione Israels” oder wegen „Propaganda gegen das islamische System” zu schweren Haftstrafen oder Todesstrafen verurteilt. In einem auch im Westen bekannt gewordenen Fall wurden Mitte 2010 sieben Bahai zu 20 Jahren Haft aufgrund dieser Anklagepunkte verurteilt.
Schätzungsweise 10.000 Bahai sind bisher aus dem Iran ins Exil geflohen.
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