09.06.2015 – Berliner Morgenpost – Auch der zweite Verhandlungstag im Spionageprozess gegen den seit fast elf Monaten im Iran inhaftierten US-Reporter Jason Rezaian ist ohne ein klares Ergebnis zu Ende gegangen. Nach Medienberichten soll der Prozess erneut vertagt worden sein. Dem Iran-Korrespondenten der “Washington Post” wird Spionage für die USA und Propaganda gegen das islamische Land vorgeworfen. Der vor knapp zwei Wochen begonnene Prozess findet hinter verschlossenen Türen im Revolutionsgericht statt.
Rezaian soll über eine US-Journalistin Insiderinformationen ans Weiße Haus weitergeleitet haben. Der 39-Jährige bestreitet dies. Er sei im Iran lediglich seiner journalistischen Arbeit nachgegangen. Die US-Regierung hat die Anklagen als absurd zurückgewiesen und die sofortige Freilassung Rezaians gefordert.
Das Gericht beschäftigte sich am Montag auch mit Rezaians Frau – der Journalistin Yeganeh Salehi – und einer Fotografin. Die drei wurden Ende Juli vergangenen Jahres festgenommen. Die beiden Frauen kamen gegen Kaution frei, Rezaian aber sitzt seitdem im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.
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