Keine Todesstrafe für Jugendliche

14.04.2016 – wn.de- Warendorf – Viele Menschen aus dem Iran haben nach der Flucht auch im Kreis Warendorf eine neue Heimat gefunden. Mit dem Iran beschäftigt sich in diesen Tagen auch die Amnesty-Gruppe Warendorf und ruft am Samstag (16. April), 10.30 bis 12.30 Uhr, zu einer Briefaktion auf, die sich mit der Todesstrafe für Minderjährige im Iran beschäftigt.

Die Briefe sind an die Botschaft der Islamischen Republik Iran in Berlin gerichtet. Zu finden ist der Amnesty­stand vor der Parfümerie Pieper „Im Ort 1“. Die Gruppenmitglieder stehen für weitere Informationen zur Verfügung.
Vor mehr als 20 Jahren hat der Iran die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert, die die Todesstrafe für minderjährige Straftäter verbietet. Doch in der Praxis, heißt es in einer Mitteilung von Amnesty, verletzt das Land seine internationalen Verpflichtungen: In den Jahren von 2005 bis 2015 wurden im Iran mindestens 74 jugendliche Straftäter hingerichtet.
Nach UN-Angaben befanden sich 2014 mindestens 160 Personen im Todestrakt, die zum Tatzeitpunkt minderjährig waren. Konfrontiert mit Kritik verweisen die iranischen Behörden auf Änderungen im islamischen Strafgesetz in den vergangenen Jahren. Demnach können Richter die Todesstrafe bei jugendlichen Straftätern durch andere Strafen ersetzen, wenn der Richter zu der Ansicht gelangt, dass die jugendlichen Täter die Folgen der Tat nicht begreifen konnten oder wenn Zweifel an der geistigen Reife zum Tatzeitpunkt bestehen.
Tatsächlich, so Amnesty, würden jedoch weiterhin jugendliche Straftäter hingerichtet.

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