09.Mai 2017 – vol.at – Nach dem schweren Bergwerksunglück im Iran ist die Opferzahl auf 43 gestiegen. Die Rettungskräfte bargen am Dienstag den letzten Toten aus dem Schacht des Kohlebergwerks in der nördlichen Provinz Golestan, wie das Staats-TV berichtete. Der Schacht war durch eine Explosion zum Einsturz gebracht worden, nachdem Arbeiter eine Zugmaschine in einem Tunnel voller Methangas zu starten versucht hatten.
Die Leichen von 26 Arbeitern konnten direkt aus dem rund 1.000 Meter tiefen Schacht geborgen werden, doch die restlichen Opfer wurden erst gefunden, als die Rettungskräfte nach vier Tagen Zugang zu den Evakuierungsschächten fanden. Die Opferzahl fiel letztlich höher aus als erwartet. Es war lange unklar, wie viele unregistrierte Arbeiter in dem Bergwerk beschäftigt waren.
Als Präsident Hassan Rohani am Montag das Bergwerk besuchte, wurde sein Auto von wütenden Arbeitern und Angehörigen der Opfer angegriffen. Rohani, der bei der Präsidentenwahl am 19. Mai eine zweite Amtszeit anstrebt, sagte die Bestrafung der Verantwortlichen und die Auszahlung der ausstehenden Löhne zu. Das Bergwerk soll bis zum Ende der Ermittlungen sechs Monate lang geschlossen bleiben.
(APA/ag.)
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