24. August 2017 – Euro News – Wer krank ist, mit starkem Akzent spricht und Zigaretten oder Pfeife raucht, darf im Iran nicht Lehrer werden. Das Bildungsministerium der Islamischen Republik hat in der regierungsnahen Nachrichtenagentur Fars news nun alle Krankheiten aufgelistet, die Bewerber disqualifizieren.
Demnach sind Nierensteine, schlechtes Sehvermögen und Blasenprobleme Ausschlusskriterien für zukünftige Lehrer.
Ebenfalls aufgelistet sind Migräne, Farbenblindheit und jegliche Krankheit, die ein “hässliches Erscheinungsbild” mit sich bringt – wie etwa Ausschlag oder Verbrennung im Gesicht und an den Händen.
Zudem gilt für Lehramtsinteressierte im Iran, dass sie im Besitz von mindestens 20 Zähnen sein müssen.
Speziell für Frauen sollte gelten, dass sie keine Menstruationsstörungen oder Brustkrebs haben dürfen, nicht unfruchtbar sein und auch keine dunkle Oberlippenbehaarung haben dürfen.
Nach einem Aufschrei in sozialen Netzwerken hat ein Regierungssprecher nun gegenüber der Zeitung Etmad gesagt, dass diese umstrittene Passage aus den neuen Bestimmungen entfernt wurde. In naher Zukunft soll es eine überarbeitete Version geben.
Wie Fars news berichtet, werden junge Lehrer länger auf ihre Berufstauglichkeit getestet als sie durch Training auf ihren Beruf vorbereitet werden.
Seit der Gründung der Islamischen Republik 1979 sind Frauen im Iran gesellschaftlich immer schlechter gestellt.
Sie werden auch in anderen Gesetz diskriminiert: Die Aussage einer Frau zählt vor Gericht nur halb so viel wie die eines Mannes, Vergewaltigung in der Ehe ist kein Tatbestand und auch eheliche Gewalt steht nicht unter Strafe.
Regelmäßig werden Frauenrechtler für ihre Bemühungen um Gleichstellung unter anderem mit Gefängnisstrafen belegt.
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