31. Januar 2018, Zeit Online – Die Staatsanwaltschaft in Teheran will hart gegen Demonstrantinnen vorgehen, die in der Öffentlichkeit ihr Kopftuch abnehmen. Mittlerweile gab es Festnahmen.
Im Iran gehen immer wieder Frauen auf die Straße, um gegen den Zwang zu protestieren, in der Öffentlichkeit ein Kopftuch zu tragen. Die iranische Staatsanwaltschaft hat nun bekannt gegeben, mit Härte der wachsenden Zahl der “Anti-Kopftuch-Demonstrantinnen” entgegenzuwirken.
“Das Kopftuch in der Öffentlichkeit abzunehmen, ist gegen das Gesetz und die islamische Pflicht und daher eine eindeutige Straftat”, teilte Staatsanwalt Abbas Dschafar Dolatabadi mit. Die Justiz werde “ihre Pflicht konsequent erfüllen”, sagte er. Der Staatsanwalt bestätigte zudem, dass mindestens eine Demonstrantin festgenommen wurde und sich derzeit in Haft befinde.
Ende Dezember hatte eine 31-jährige Frau im Zentrum der Hauptstadt Teheran gegen den Kopftuchzwang protestiert. Nach einem Monat im Gefängnis war sie vor zwei Tagen freigelassen worden. Mindestens ein Dutzend Frauen sollen sich an den aktuellen Protesten beteiligt haben. Die Demonstrantinnen nehmen auf offener Straße ihre Kopftücher ab und hängen sie als Fahnen an Stöcke.
Erst Ende vergangenen Jahres hatten im Iran landesweit Tausende Menschen gegen wirtschaftliche Missstände, aber auch gegen die iranische Führung demonstriert. 21 Menschen waren bei den Demonstrationen ums Leben gekommen.
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