Der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump, John Bolton, gilt als Hardliner und Falke. Der Neokonservative will die USA in einen Krieg gegen den Iran treiben – koste es was es wolle.
16.01.2019. Contra – Von Marco Maier
John Bolton ist nicht nur ein neokonservativer Kriegstreiber, sondern dazu auch noch ein erklärter Iran-Hasser. Zwar teilte er öffentlich mit, dass die US-Regierung „keinen Regime Change“ in Teheran anstrebe, doch aus seiner privaten Meinung macht er keinen Hehl: Er will das Mullah-Regime im Iran stürzen.
Kein Wunder also, dass er die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung der „endlosen Krieg“ mit Elan untergräbt und immer wieder querschießt. Wie zuletzt in Sachen Truppenabzug aus Syrien, wo Bolton massivste intervenierte und versuchte, diesen so stark wie möglich abzuschwächen. Und warum das Ganze? Wegen den Iranern, die an der Seite von Präsident Bashar al-Assad in Syrien kämpfen.
Bolton, der auch als Zionist und unerbittlicher Unterstützer Israels gilt, will den Iran mit allen Mitteln bekämpfen und hat – wie jüngst veröffentlichte Pläne zeigen – keine Skrupel davor, bei Außenministerium und Pentagon für Kriegspläne zu werben. Seine neokonservative Kriegsideologie hält ihn davon ab, die Lage nüchtern und realistisch zu betrachten. Denn selbst die mehr als eine Billion Dollar die die USA in den Afghanistan-Krieg steckten haben keinen Erfolg gebracht – wie viel mehr müssten die Amerikaner und deren Verbündeten in einen Iran-Krieg stecken und würden trotzdem scheitern?
Bolton glaubt schon lange Zeit, dass eine US-Konfrontation mit dem Iran sowohl unvermeidlich als auch wünschenswert ist. Im Jahr 2015 verfasste er einen New York Times-Verfasser, dessen Titel: „To Stop Iran’s Bomb, Bomb Iran“ („Um die Bombe des Iran zu stoppen, bombt den Iran“). Er hat dazu gedrängt, den „Regimewechsel“ im Iran zu einem erklärten Ziel der US-Außenpolitik zu machen. Trump lehnt dies zwar ab, doch das hindert ihn nicht daran, dieses Vorhaben weiter voranzutreiben.
Schafft er es noch, die USA und deren Verbündeten in einen vernichtenden Krieg gegen den Iran zu treiben? Angesichts der vielen „Falken“ in der US-Politik und dort in beiden Parteien ist dies durchaus möglich, wenngleich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sehr wahrscheinlich.
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