25.09.2020-ORF-Die inhaftierte iranische Frauenrechtlerin Nasrin Sotudeh befindet sich seit 46 Tagen im Hungerstreik. Trotz ihres prekären Gesundheitszustands erhalte sie keine medizinische Behandlung, ihr Leben sei in Gefahr, berichtete die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) heute unter Berufung auf das direkte Umfeld der prominentesten politischen Gefangenen im Iran.Sotudeh wurde am 19. September wegen Kurzatmigkeit, Herzproblemen und sehr niedrigem Blutdruck auf die Intensivstation des Taleghani Hospitals eingeliefert. Nach fünf Tagen sei die 57-Jährige ohne medizinische Behandlung aus dem Krankenhaus zurück in das berüchtigte Evin-Gefängnis gebracht worden, so die IGFM.
„Das Leiden von Nasrin Sotudeh geht weiter, und das iranische Regime scheint ihren Tod billigend in Kauf zu nehmen. Nach ihrem Krankenhausaufenthalt geht es ihr schlechter als zuvor, sie muss umgehend freigelassen werden. Nasrin Sotudeh ist die Stimme der Menschenrechte im Iran – sie darf nicht sterben, und ihre Stimme darf nicht verstummen“, so Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM in einer Aussendung. Sotudeh befindet sich seit dem 11. August im Hungerstreik, um auf das Schicksal der politischen Gefangenen im Iran und deren Haftbedingungen während der Coronavirus-Pandemie aufmerksam zu machen.
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