23.04.2021-BILD- von: SHAMMI HAQUEveröffentlicht –Es klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber bittere Realität: Das iranische Mullah-Regime wurde in die Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen (UN) gewählt!Die UN-Frauenrechtskommission ist das höchste Gremium der Vereinten Nationen zur Gleichstellung der Geschlechter. Ihre offizielle Aufgabe: Frauenrechte und Gleichberechtigung weltweit zu fördern.
Doch nun nimmt es ausgerechnet eines der Länder auf, das Frauenrechte weltweit am heftigsten mit den Füßen tritt. Auch Pakistan und China – ebenso wenig als Leuchttürme der Freiheit bekannt – wurden aufgenommen, außerdem der Libanon und Japan.
Der nächste UN-Irrsinn!
Die Islamische Republik Iran ist weltweit der einzige Staat, der Frauen seit 1979 offiziell unter das islamische Kopftuch zwingt. Verstöße werden oft mit Gefängnisstrafen geahndet. Männer dürfen Frauen verbieten zu arbeiten, die Zwangsheirat junger Mädchen (ab 13 gesetzlich erlaubt) gehört zur Tagesordnung.
Im Index Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums liegt Iran auf Platz 153 von 156 ausgewerteten Ländern. Pakistan belegt Platz 150.
Hat auch Deutschland für diesen Irrsinn gestimmt?
Die UNO-Abstimmung ist geheim. Es lässt sich also nicht genau ermitteln, welche Länder für die Aufnahme des Iran gestimmt haben.
BILD fragte das Auswärtige Amt am Donnerstag (22. April), ob Deutschland auch zu den Ländern gehört, das für die Aufnahme des Iran in die Frauenrechtskommission gestimmt hat. Die Anfrage blieb bislang unbeantwortet.
Laut der UN-kritischen Nichtregierungsorganisation UN Watch müssen mindestens vier der folgenden 15 westlichen Demokratien für den Iran votiert haben: Australien, Österreich, Bulgarien, Kanada, Finnland, Frankreich, Lettland, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, die Schweiz, die Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Portugal.
Laut UN -Watch-Chef Hillel Neuer ist die Wahl des Iran in die Frauenrechtskommission so, als würde man den Brandstifter zum Feuerwehrchef machen. Er vermutet, dass politische Hinterzimmer-Deals zu dieser Irrsinnswahl geführt haben.
Auch iranische Frauenrechtlerinnen sind fassungslos. Sie sprechen von einem schwarzen Tag für Frauen.
▶︎ Die Exil-Journalistin Masih Alinejad, die in New York lebt, zu BILD: „Ein Regime, das Frauen als Bürgerinnen zweiter Klasse behandelt, sie wegen der Kopftuchpflicht inhaftiert, ihnen das Singen verbietet, sie nicht ohne Erlaubnis ihres Mannes ins Ausland reisen lässt, wird in die oberste Frauenrechtsorganisation der Vereinten Nationen gewählt. Für mich ist es eine Beleidigung. Gerade sind 50 Frauenrechtlerinnen im Gefängnis im Iran, weil sie für Frauenrechte gekämpft haben.“
▶︎ Auch Mina Ahadi, die im deutschsprachigen Raum lebt, ist empört: „Es ist ein Skandal. Das iranische Regime ist offiziell und qua der dortigen Gesetze gegen Frauenrechte. Wie können die UN den Iran in die Frauenrechtskommission wählen? Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, drohen ihr bis zu 25 Jahre Haft“, sagte die exil-iranische Frauenrechtlerin. „Auch westliche Staaten haben für den Iran abgestimmt, das kann nicht wahr sein. Wir müssen gegen diese Entscheidung dringend etwas machen.“
Ahadi ist eine von vielen Frauen, die nach der Islamischen Revolution im Jahr 1979 gegen die Kopftuchpflicht im Iran demonstrierten. Ahadi ist wütend, sie bereitet gerade eine Petition gegen diese Entscheidung vor.
▶︎ Auch eine andere bekannte Aktivistin aus dem Iran ärgert sich: „Diese Entscheidung ist so, wie wenn ein Nazi in eine Kommission gegen Antisemitismus oder wenn das Apartheid-Regime in Südafrika in einer Kommission für Rassengleichheit gewählt worden wäre“, klagt Maryam Namazie an. Es sei ein Schlag ins Gesicht der Frauenbefreiungsbewegung im Iran, die seit mehr als 40 Jahren gegen eine Theokratie kämpft. Das Regime sollte wegen seiner Verbrechen gegen Frauen vor Gericht gestellt und nicht in eine Frauenrechtkommission gewählt werden, fordert Namazie.
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