Wien, 06.09.06 – IranSOS – Gestern Spezialeinheiten zusammen mit einem Kamerateam das Rajaeishahr- Gefängnis gestürmt haben und zwar genauer gesagt den zweiten Trakt dieses Gefängnisses. Die Gefangenen wurden bedroht und erpresst, teilweise auch mit Versprechungen gelockt, damit sie vor laufender Kamera unwahre Geschichten über Herrn Fizmahdavi zu äußern. Sie mussten aussagen, dass Herr Waliolah Feizmahdavi nicht im Hungerstreik war, sondern Selbstmord begangen hat.
An: Amnesty International
Sehr geehrte Damen und Herren
Bezug nehmend auf den Bericht von 4. 09. 2006 möchten wir Ihnen folgendes mitteilen:
Wir haben von iranischen Menschenrechtsaktivisten erfahren, dass gestern Spezialeinheiten zusammen mit einem Kamerateam das Rajaeishahr- Gefängnis gestürmt haben und zwar genauer gesagt den zweiten Trakt dieses Gefängnisses. Die Gefangenen wurden bedroht und erpresst, teilweise auch mit Versprechungen gelockt, damit sie vor laufender Kamera unwahre Geschichten über Herrn Fizmahdavi zu äußern. Sie mussten aussagen, dass Herr Waliolah Feizmahdavi nicht im Hungerstreik war, sondern Selbstmord begangen hat.
Die Gefängnisbeamten haben z.B. zwei politische Gefangene Herrn Behruz Javid Teherani sowie Herrn Mehrdad Lohrasebi, welche sich seit dem Stundentenaufstand vor 8 Jahren in diesem Gefängnis befinden, die Freilassung versprochen, wenn sie die Selbstmordversion bestätigen. Dieser schmutzige Vorschlag wurde aber von beiden politischen Gefangenen abgelehnt.
Andere Gefangene wurden gezwungen vor die Kamera zu treten und die offizielle Darstellung eines Selbstmordes von Herrn Feizmahdavi zu bestätigen und seinen Hungerstreik als Unwahrheit zu bezeichnen. Es wurde den Gefangenen gedroht im Falle der Nichtbefolgung würden sie in den Trakt Eins des Gefängnisses überstellt. In diesem Trakt befinden sich Mörder, Kriminelle und psychisch kranke Gefangene.
Wir bitten Euch ganz höflich, den UNO-Menschenrechts-Rat zu bitten, ein Untersuchungskomitee in den Iran zu schicken, um die iranischen Gefängnisse zu besuchen und mit den politischen Häftlingen über ihre Haftbedingungen zu sprechen.
Wir glauben, dass das iranische Regime plant, wieder ein großes Massaker unter den politisch Gefangenen zu verüben.
Bitte helfen Sie den politischen Gefangenen im Iran, bevor es zu spät ist.
Für den Menschenrechtsverein IRAN SOS
Mojab Seyed Yoosef
Obmann und Schriftführerstellvertreter
Wien, am 06.09.06
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