Der in Schweden ansässige iranische Arzt und Wissenschaftler Dr. Ahmadreza Djalali wurde im April 2016 während eines Kongressbesuches im Iran festgenommen. Er verbrachte zunächst drei Monate in Einzelhaft und ohne Zugang zu einem Rechtsbeistand. Er wurde während dieser Zeit gefoltert und unter Druck gesetzt, ein „Geständnis“ darüber abzulegen, dass er ein Spion für den Geheimdienst Mossad sei. Laut Informationen von Amnesty International habe man ihm gedroht, ihn hinzurichten und seine in Schweden lebenden Kinder sowie seine im Iran lebende Mutter zu töten.Dr. Ahmadreza Djalali hat stets die Anschuldigungen von sich gewiesen und bezeichnet sie als Erfindung der Behörden.
Bereits im November 2017 forderte die UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen den Iran auf, Dr. Ahmadreza Djalali unverzüglich freizulassen und ihm ein einklagbares Recht auf Entschädigung und andere Formen der Wiedergutmachung einzuräumen. Nach Ansicht der Arbeitsgruppe wurde sein Recht auf ein faires Gerichtsverfahren so schwer verletzt, dass der Freiheitsentzug als willkürlich anzusehen ist.
Dr. Ahmadreza Djalali machte als Protest gegen seine unfaire Verhandlung und unzureichende Behandlung im Gefängnis einen längeren Hungerstreik und befindet sich seit Monaten in einem sehr schlechten Allgemeinzustand. Im Vorjahr wurde bei ihm eine schwere Blutarmut festgestellt und Verdacht auf eine Knochenmarksuppression geäußert. Im Vorjahr wurde bei ihm eine schwere Blutarmut festgestellt und Verdacht auf eine Knochenmarksuppression geäußert.
Er müsste demnach in einem Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses von Fachärzten für Hämatologie und Onkologie untersucht und behandelt werden, was bisher nicht stattgefunden hat.
Die Anschuldigungen und Verleumdungen, die ihm seit der Verhaftung im Iran durch den Sicherheits- und Justizapparat zugeschrieben wurden, sind nie begründet worden und beruhen lediglich auf unter Folter erzwungene Geständnisse.
Dr. Djalali befindet sich nach unseren Informationen in Gefahr einer bevorstehenden Hinrichtung, zusätzlich ist auch die Gefahr für eine Infektion mit Covid-19 durch die schlechten hygienischen Zustände in den Haftanstalten enorm gestiegen.
Dr. Ahmadreza Djalali ist in der Tat ein weiteres Opfer mit einer iranisch/ europäischen Doppelstaatsbürgerschaft.
Wir fordern daher, wie es bereits viele internationale Institutionen mehrmals getan haben, die sofortige und bedingungslose Freilassung von Dr. Djalali!
Wir erinnern die iranischen Behörden daran, dass Dr. Djalali einer offiziellen Einladung zur Teilnahme an einem Kongress im Iran gefolgt war und im Rahmen dessen verhaftet wurde. Eine Verlängerung der Haft oder gar eine Hinrichtung wird zu einem Boykott aller internationalen Kongresse im Iran führen müssen.
Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran/Österreich Medical Professionals for Human Rights in Iran – Austria
Prof. Dr. Siroos Mirzaei
Medical Professionals for Human Rights in Iran – Austria
Dr. Behrouz Bayat
Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran-Österreich
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