Der schwedisch-iranische Wissenschaftler Djalali ist im Iran zum Tode verurteilt worden. Scholars at Risk und HRK fordern dringend seine Freilassung.
26.11.2020 – Forschung & Lehre – Die Hinrichtung des im Iran inhaftierten und zum Tode verurteilten Wissenschaftlers Dr. Ahmadreza Djalali steht nach Berichten von Scholars at Risk (SAR) und Amnesty International unmittelbar bevor. Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) forderte in einer Mitteilung am Donnerstag wie bereits mehrfach zuvor die sofortige Freilassung des schwedisch-iranischen Wissenschaftlers. Vor seiner Haft unterrichtete der Katastrophenmediziner an Universitäten in Schweden, Italien und Belgien.
“Wir werden nicht aufhören, uns für Dr. Djalali einzusetzen. Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die Hinrichtung eines hochanerkannten Wissenschaftlers und EU-Bürgers ohne Rückwirkung auf die Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und dem Iran bleiben wird”, sagte HRK-Präsident Professor Peter-André Alt.
In einem offenen Brief hat sich Alt erneut an die iranische Regierung gewandt. Darin fordert er das Todesurteil aufzuheben und Djalali zu entlassen. Die HRK unterstützt mit dem Schreiben einen Aufruf von SAR, dem internationalen Netzwerk zum Schutz gefährdeter Wissenschaftler, Unterstützerschreiben für Djalali an die iranische Regierung zu senden.
Der seit April 2016 inhaftierte Wissenschaftler wurde wegen “Verdorbenheit auf Erden” zum Tode verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, mit den israelischen Behörden zusammengearbeitet zu haben. Einen Antrag auf Überprüfung des Urteils lehnte das oberste Gericht des Iran ab. Im Frühjahr wurde der Verdacht auf eine Leukämieerkrankung Djalalis bekannt, eine medizinische Versorgung wird ihm laut SAR verwehrt. Auch Vorwürfe der Folter stehen von Amnesty International und SAR im Raum.
ckr
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