2022-07-31-Jungele.World – Von Thomas von der Osten-Sacken
Seit 1984 wird die Islamische Republik Iran vom US-State Department als “State sponsor or Terrorism” geführt, unter anderem, weil Teheran diverse terroristische Organisationen finanziell und logistisch unterstützt.
Zugleich benimmt sich das Regime selbst wie eine solche Organisation unter anderem, indem es Ausländer als Geiseln nimmt, weshalb ihm erst kürzlich erneut der Vorwurf gemacht wurde, es betreibe eine Politik der “systematic policy of hostage taking”, die allerdings nicht neu ist, sondern in letzter Zeit nur intensiviert wurde. Denn, wie letztes Jahr Shabnan von Helm in der DW schrieb, seit “der islamischen Revolution 1979 verhaftet der Iran systematisch ausländische Bürger oder Iraner mit doppelter Staatsbürgerschaft und setzt sie gezielt als Druckmittel für politische Zugeständnisse ein. So stürmten unmittelbar nach dem Sieg der Revolution religiöse Studenten die US-Botschaft in Teheran und nahmen 52 US-Diplomaten als Geiseln. Sie forderten die Auslieferung vom letzten König des Iran, Schah Mohmmadreza Pahlevi, der in die USA geflüchtet war. Die Geiselnahme endete erst nach 444 Tagen, nachdem der Iran acht Milliarden US-Dollar eingefrorenes Geld erhalten hatte.
“Wenn die Bürger eines Landes im Iran verhaftet und verurteilt werden, muss man davon ausgehen, dass der Iran aus irgendeinem Grund verärgert ist und eine Rechnung mit dem Land offen hat”, sagt Omid Memariam im Interview mit der Deutschen Welle. Memarian hat 2005 die höchste Auszeichnung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, den “Human Rights Defender Award”, erhalten. Heute ist er Kommunikationschef von DWAN, einer in New York ansässigen Nichtregierungsorganisation, die sich für Demokratie in der arabischen Welt einsetzt.”
Solche Kritik stört die Machthaber in Teheran wenig. Während mehrere Ausländer in iranischen Todeszellen sitzen, haben sie nun erneut zugeschlagen:
Der Iran hat einem Medienbericht zufolge einen schwedischen Staatsbürger wegen Spionage verhaftet. Der Verdächtige sei in der Vergangenheit in palästinensische Gebiete gereist, habe nicht touristische Ziele im Iran aufgesucht und Kontakte zu überwachten Personen aufgenommen, berichtete die amtliche iranische Nachrichtenagentur Irna am Samstag. Schweden werde der „stellvertretenden Spionage“ im Namen des iranischen Erzfeindes Israel beschuldigt.
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