Proteste im Iran: Droht 14.000 Inhaftierten die Todesstrafe?

07.11.2022, ntv.de- Die Proteste der Menschen im Iran gegen das Mullah-Regime reißen aller Einschüchterungsversuche zum Trotz nicht ab. Seit dem Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini gehen Iranerinnen und Iraner auf die Straße, um für ihre Freiheit zu kämpfen.

Die Regierung geht mit großer Brutalität gegen die zumeist jungen Protestierenden und Unterstützer vor. Mehrere hundert Menschen sind Berichten zufolge bereits ums Leben gekommen – darunter mehrere dutzend Minderjährige. Das Regime hat nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten bereits mehr als 14.000 Menschen festnehmen lassen, darunter auch Iranerinnen und Iraner, die nicht mal auf der Straße waren, sondern etwa lediglich mit den Protestierenden sympathisieren oder sich in sozialen Netzwerken solidarisiert haben. Und den Inhaftierten könnte Schlimmes drohen: Wie im iranischen Staatsfernsehen zu sehen gewesen sein soll, rufen 227 von 290 Abgeordneten dazu auf, die politischen Gefangenen zum Tode zu verurteilen. Das berichten Menschen unter Hashtags wie #stopexecutionsiran auf Twitter und Instagram.

Das weckt Erinnerungen an eine sehr dunkle Zeit in der Geschichte des Landes: Im Jahr 1988 wurden auf Weisung des damaligen religiösen Führers Ajatollah Chomeini massenhaft politische Gefangene exekutiert – die genauen Zahlen sind bis heute nicht bekannt. Gesichert ist, dass es mindestens mehrere tausend Menschen waren, die ohne Urteil hingerichtet wurden. Zum einen zeigt der brutale Kurs ein stückweit auch die Verzweiflung des Regimes, die Proteste in der Bevölkerung gewaltsam niederzuschlagen. Zum anderen wird dabei jedoch auch deutlich, dass das Regime nichts auf mahnende Worte oder öffentliche Verurteilungen aus dem Ausland gibt.

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